„Beethoven reloaded“

Idee

Mit „Beethoven reloaded“ wendet sich das Klaviertrio Hannover und der Bratschist Konstantin Sellheim direkt an sehr junge Menschen.

Mit diesem Projekt möchten das Ensemble Kindern und Jugendlichen die Person Ludwig van Beethoven näherbringen, seine Genialität und Eigensinnigkeit zugänglich machen, sie zu Kreativität animieren und durch Ausdruck und Präsentation ihrer persönlichen Sprache ihr Selbstbewusstsein stärken und ihre Persönlichkeitsentwicklung fördern.

Die Musik Ludwig van Beethovens hat auch in der heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren und beeinflusst nahezu alle musikalischen Stilrichtungen.

Im Jahr 2020 feiert man den 250. Geburtstag dieses großen Komponisten.

Anlässlich des Jubiläumsjahres haben das Klaviertrio Hannover und der Bratschist Konstantin Sellheim das Projekt „Beethoven reloaded“ für Schülerinnen und Schüler entwickelt, um sich mit Beethoven nicht nur in traditionellen Konzerten auseinander zu setzen.

Drei Klavierquartette WoO 36 schrieb Beethoven im Alter von 15 Jahren, als er als Hoforganist für den Broterwerb der Familie – mit alkoholkrankem Vater und schwindsüchtiger Mutter  – maßgeblich verantwortlich war.

Wie hat sich diese Verantwortung auf seine Persönlichkeit ausgewirkt? Welchen direkten Bezug kann man in seiner Musik hören? Welche Parallelen gibt es heute?

Beethovens Musik, die er in diesem Alter schrieb, ist schon voller Freude und Vitalität – auch sein revolutionärer Geist ist schon zu spüren.

Das vierte Klavierquartett Es-Dur op. 16 komponierte er mit 26 Jahren zunächst für Bläserquartett und Klavier, um es als erfahrener Komponist 1810 für Klavierquartett (Streichtrio und Klavier) umzuschreiben.

„Im letzten Allegro ist einige Mal ein Halt ehe das Thema wieder anfängt; bei einem derselben fing Beethoven auf einmal an zu phantasiren, nahm das Rondo als Thema und unterhielt sich und die andern eine geraume Zeit…

(Beethovens Schüler Ferdinand Ries anlässlich eines Konzertes Beethovens mit seinem Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott op. 16, später von ihm selbst zum Klavierquartett umgeschrieben)

Diese Kraft, Vitalität und Spontaneität Beethovens möchten das Klaviertrio Hannover und der Bratschist Konstantin Sellheim an Kinder und Jugendliche weitergeben und sie zum Ausdruck ihrer eigenen Fantasie anregen.

Durchführung

  • Komponieren

Das Klaviertrio Hannover und der Bratschist Konstantin Sellheim nehmen die

3 Klavierquartette WoO 36 und das Klavierquartett op. 16 auf und produzieren eine CD. Diese CD (diese Werke sind unbekannt und selten eingespielt) sowie didaktisches Material werden dem/der jeweiligen Fachlehrer/in zur Verfügung gestellt.

Die Klasse/der Kurs, in der/dem das Projekt durchgeführt wird, beschäftigt sich intensiv mit der Person Ludwig van Beethoven in seiner Kindheit und Jugend. Es bilden sich Kleingruppen mit höchstens 4 Schüler*innen, und jede dieser Kleingruppen beschäftigt sich zudem intensiv mit einem der Klavierquartette.

Inspiriert von seiner persönlichen Situation zur Zeit der Entstehung der

Klavierquartette WoO 36, von Beethovens eigener Persönlichkeit und Spielweise (siehe obiges Zitat) und von seiner Musik komponieren die Schülerinnen und Schüler eigene Songs und Werke. Die Grundlage hierzu sind Themen und Motive aus Beethovens Klavierquartetten.

Mit Hilfe ihrer Musiklehrer*innen und eventuell entsprechendem Computerprogramm oder anderem technischen Equipment (je nach Möglichkeiten der Schule) mischen sie Motive und Melodien aus den Klavierquartetten neu und unterlegen sie mit ihren Texten.

Sie setzen so Beethovens Musik und Selbstverständnis zu ihrem eigenen Leben in Beziehung. Dadurch bietet sich den Schüler*innen die Chance, das Verständnis für Beethovens Musik zu vertiefen und gleichzeitig ihre eigene Persönlichkeit mit Hilfe von Beethovens Musik weiter zu entwickeln.

In Kleingruppen üben sie die Präsentation ihrer Arbeit für das Abschlusskonzert.

  • Proben

Die Probenarbeit mit den Schüler*innen für das Abschlusskonzert übernehmen das Klaviertrio Hannover und der Bratschist Konstantin Sellheim.

Ihre Erfahrungen als Musikerinnen und Musiker  – auf Bühnen und in Orchestern von internationalem Renommee (u.a. Münchner Philharmoniker), ihre intensive Auseinandersetzung mit der Musik Beethovens und ihre detailgenaue künstlerische Arbeit geben sie an die Schüler*innen weiter. So bieten sie ihnen über die Diskussionen und Auseinandersetzung mit Musik und Gestaltung Anreize, sich und ihre musikalische Arbeit konstruktiv zu hinterfragen, Bühnenpräsenz und das Auftreten vor einem Auditorium zu üben und sich selbst und anderen zuzuhören.

  • Auftreten

In einem öffentlichen Schulkonzert vor dem Lehrkollegium und den Mitschüler*innen der gesamten Schule präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten abwechselnd zu den Originalwerken Beethovens, live gespielt vom Klaviertrio Hannover und Konstantin Sellheim-Viola.

Organisation und Zeitschiene:

Das Projekt „Beethoven reloaded“ eignet sich vor allem für Schüler*innen der oberen Jahrgänge der Sekundarstufe 1 und der Oberstufe. Entsprechend angepasst lässt sich das Projekt auch mit älteren Grundschüler*innen durchführen.

Das Klaviertrio Hannover und der Bratschist Konstantin Sellheim bieten das Projekt „Beethoven reloaded“ ab März 2019 den Schulen für das Schuljahr 2019-2020 an.

Die Schule terminiert und organisiert in Absprache mit dem Klaviertrio Hannover und dem Bratschisten Konstantin Sellheim das Abschlusskonzert im Schuljahr 2019-2020 oder im Schuljahr 2020-2021 und die dazugehörige Probenarbeit.

Entwickelt wurde das Projekt „Beethoven reloaded“ von Katharina Sellheim vom Klaviertrio Hannover im Austausch mit Christoph Stelljes vom Gymnasium Ernestinum Celle.

Translate »